Jedes Tier hat eine charakteristische Bewegungsweise (der Hase hüpft, der Elefant stapft, die Schwalbe segelt). Seine Körpersprache formt seinen Körper (das federnde Hasenbein, den platten Elefantenfuss, den stromlinienförmigen Delphin). Bewegung ohne Körper ist nicht denkbar. Ein Körper ist ohne Bewegung nicht lebendig und nicht vorstellbar. Jedes Lebewesen drückt seine Lebenseigenschaften und -fähigkeiten mittels Bewegung aus. Diese Sichtweise, das Miteinbeziehen von Bewegungsabläufen von einem Vorher und einem Nachher, in die Modellierstudien, eröffnet ein grosses Feld von spielerischen Möglichkeiten, um Expressivität und Lebendigkeit direkt mit einzubeziehen in die Arbeitsweise.
Kursprogramm:
Um ein Innenskelett aus verwundenem Draht und Pflanzenfasern wird eine Tierfigur mit Modellierton hohl aufgebaut. Die Verbindung der drei Werkstoffe miteinander erlaubt eine Kombination der drei Materialeigenschaften. Der weiche Modellierton wird dank den Fasern und dem Draht armiert und verstärkt. Spontane Plastiken werden möglich und brennbar mit Temperaturen bis 800° C.
Beispiele aus der Kunstgeschichte, Tierdarstellungen der Urzeit, Ägyptische Stilisierungen, Werke der griechischen Antike, aus der italienischen Renaissance, ankommend in der Moderne und Neuzeit werden betrachtet. Entwicklungen von bildhauerischen Arbeitsweisen werden besprochen.
1. Tag: Zeichnen. Zeichnerisches festhalten von Charakter, Ausdruck, Bewegung, Anatomie des Tieres, mit Ansichten von allen Seiten.
2. Tag: Innerer Aufbau. Mit den Proportionen des Knochenbaus das Drahtskelett formen.
3. Tag: Volumen entwickeln. Muskulatur erarbeiten, mit an den Draht genähten, gebundenen und geknüpften Pflanzenfasern.
4. Tag: Volumen festlegen. Definieren und ausarbeiten mit Modellierton.
5. Tag: Ausdruck. Lebendigkeit, Qualitäten, Bewegung und Anatomie überprüfen, mithilfe der anfangs skizzierten Zeichnungen.
Kursziel:
Beobachtungsfähigkeiten werden trainiert, systematisches Arbeiten wird geübt. Präzises Schauen, ein 'auswendig Lernen' des Körperbaus, verhilft grundlegend zu einem spontanen und lebendigen Ausdruck in der Darstellung des Tieres. Naturnähe, Stilisierung, Abstraktionsmöglichkeiten werden differenziert und erprobt.
Kurssprache deutsch.
Sprachkenntnisse Kursleitung: IT / FR / EN